Liebe Männer*,
ich
habe
wohl
die
ein’
oder
andere
Begabung,
das
ein’
oder
an
-
dere
Talent
–
aber
das
Gärtnern
gehört
sicherlich
nicht
dazu.
(Meine
Frau
nickt
an
dieser
Stelle
heftig
und
zustimmend
mit
dem
Kopf.)
Einen
„grünen
Daumen“
hat
mir
noch
nie
jemand
at
-
testiert.
An
Gärten
liebe
ich
das
Gärtnern
nicht
besonders.
Das
Beste an der Gartenpflege ist für mich der „mähfreie Mai“.
Und
doch
mag
ich
unser
neues
Jahresthema
sehr.
Denn
es
duftet
nach
Leben
inmitten
von
Nachrichten,
die
von
Krisen
künden.
Es
riecht
nach
Vitalität
im
einem
Jahr,
in
dem
sich
viele
von
einer
lange
nicht
dagewesene
Zuspitzung
an
Konflikten,
Kriegen
und
Katastrophen
konfrontiert
sehen.
Es
ermutigt,
sich
nicht
zu
ver
-
kriechen
oder
ins
fruchtlose
Lamentieren
zu
verfallen,
sondern
tätig
zu
werden
als
Gärtner*in
in
Gottes
schöner
Schöpfung
und
als Geschöpf unter lauter anderen Geschöpfen.
„Ich
krieg
die
Krise“,
sagen
viele
und
sicher
nicht
zu
Unrecht:
Klimakrise
–
Demokratiekrise
–
Kirchenkrise
...
Da
liegt
die
Versuchung
nahe,
sich
in
Resignation
und
Fatalismus
zu
flüch
-
ten.
Da
ist
der
Gedanke
nicht
weit,
dieser
Welt
den
Rücken
zuzudrehen.
Was
macht
Mut,
nicht
aufzugeben?
Was
sind
zarte
Pflänzchen
der
Hoffnung?
Wie
können
Männer*
dazu
beitragen,
der
Resignation
zu
widerstehen
und
an
„blühenden
Landschaften“
zu bauen?
Für
mich
beginnt
es
damit,
nicht
einzustimmen
in
den
macht
-
vollen
Sound
derer,
die
uns
einreden
wollen,
im
Mitmenschen
vor
allem
den
Konkurrenten,
im
Geflüchteten
vor
allem
den
Gefährder,
im
Nachbarn
vor
allem
den
potenziellen
Brunnenvergifter
zu
sehen.
„Flood
the
Zone
with
Shit“
(„Flute
den
Raum
mit
Dreck“)
ist
eine
Redewendung,
die
der
amerikani
-
sche
Publizist
und
Kommunikationsberater
Steve
Bannon
ge
-
prägt
hat,
um
die
Strategie
des
Trump-Lagers
in
Bezug
auf
Medien
und
Informationsfluss
zu
beschreiben:
den
öffentlichen
Diskurs
so
stark
mit
Desinformationen
und
Ablenkungen
zu
überschwemmen,
dass
es
nahezu
unmöglich
wird,
Fakten
von
Fiktionen
zu
unterscheiden.
Bannon
erkannte
das
Potenzial,
Verwirrung
zu
stiften
und
gezielt
falsche
Narrative
zu
verbreiten,
um
die
öffentliche
Meinung
zu
beeinflussen
und
gezielt
ein
Klima
des
gegenseitigen
Misstrauens
zu
schüren.
Dieses
Gift
si
-
ckert
immer
tiefer
in
den
politischen
Diskurs
und
auch
in
die
persönlichen Haltungen vieler Menschen ein.
Wir
aber
wollen
etwas
Anderes
pflanzen
in
dieser
Zeit:
Wir
wol
-
len
biblische
Hoffnungsgeschichten
erzählen.
Wir
wollen
Männer*
ermutigen,
nicht
auf
das
Recht
des
Stärkeren
zu
pochen
und
nach
dem
Mehr
zu
gieren,
sondern
das
Gute
in
uns
und
in
Anderen
zu
suchen
und
zu
pflanzen.
Wir
wollen
werben
für
Perspektiven,
die
von
Resonanz,
Nachhaltigkeit
und
Vertrauen
geprägt sind.
Die
Wege
aus
der
Resignation
bestehen
nicht
zuletzt
aus
einer
Haltung
konkurrenzfreier
Solidarität
unter
Menschen
und
im
Entdecken neuer „Mitmännlichkeit“ (Markus Theunert).
Die
Beiträge
des
Werkhefts
zum
Männersonntag
2025
sollen
an
-
regen
und
Lust
machen,
das
Jahresthema
in
Veranstaltungen,
Gruppenabenden
und
Gottesdiensten
lebendig
werden
zu
las
-
sen.
Allen,
die
sich
daran
beteiligen,
wünsche
ich
angeregte
Debatten und interessante neue Perspektiven.
Und
wer
weiß,
vielleicht
werde
ich
während
der
Geltungsdauer
unseres Jahresthemas ja noch zum Hobbygärtner.
Euer
MARTIN TREICHEL
Vorsitzender Männer in der EKD
„‚Pflanzen hat seine Zeit‘ (Prediger 3,2) –
Wege aus der Resignation“
WORT ZUM MÄNNERSONNTAG 2025
Männer in der EKD
c/o Kirchenamt der Ev. Kirche in Deutschland • Herrenhäuser Str. 12 • 30419 Hannover
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